Wichtige Fragen zu Erziehung

  1. Worauf muss ich bei der Erziehung meines Kindes achten?
  2. Wie kann mein Kind seine individuellen Stärken entwickeln?
  3. Wie findet ein Kind seinen Weg zwischen verschiedenen Kulturen?
  4. Wo kann ich mich über Erziehungsfragen informieren?
  5. Wie soll ich mein Kind bestrafen, wenn es nicht auf mich hört?
  6. Darf ich mein Kind schlagen?
  7. Wo erhalte ich Hilfe bei Problemen mit meinem Kind?
  8. Wie viel Taschengeld soll ich meinem Kind geben?
  9. Sind Fernsehen und Computergames schädlich für Kinder?
  10. Kann ich verhindern, dass mein Kind Drogen konsumiert?

Wichtige Fragen zur Betreuung und Erziehung von Kleinkindern

11. Wer betreut mein Kind, wenn ich zur Arbeit gehen?

12. Soll ich mein Kind in eine Spielgruppe schicken?

13. Wo treffe ich andere Eltern mit Kleinkindern?

14. Wo finde ich günstige Spielsachen und Kleider für mein Kind?

15. Ich habe Probleme mit meinem kleinen Kind. Wo erhalte ich Hilfe?

16. Was brauchen kleine Kinder, damit sie sich gut entwickeln?

17. Wie kann ich mein Kind von klein auf fördern?

18. Was hilft meinem Kind beim Lernen der deutschen Sprache?


  1. Worauf muss ich bei der Erziehung meines Kindes achten?

Die Bedürfnisse von Kindern sind auf der ganzen Welt dieselben: Sie brauchen Nähe und Körperkontakt, Geborgenheit und Zuwendung, Gespräche und eine anregende Umgebung, Sicherheit und Orientierung, Anerkennung als eigene und einzigartige Person und Vertrauen in ihre Fähigkeiten.

Früher zielte Erziehung eher darauf, dass Kinder sich in die bestehende Gesellschaft einordnen. Sie mussten lernen zu gehorchen. Heute wird vermehrt darauf geachtet, dass Kinder ihre individuellen Stärken entwickeln. Es ist die Aufgabe der Eltern, für gute Bedingungen und Leitplanken zu sorgen, damit ihre Kinder in diesem Sinne aufwachsen können.

  1. Wie kann mein Kind seine individuellen Stärken entwickeln?

Kinder brauchen Erwachsene, die sich Zeit nehmen, mit ihnen sprechen und zuhören. Kinder brauchen Erwachsene, die ihnen Mut machen, Neues zu probieren. Kinder brauchen Erwachsene, die sie aufmuntern, wenn etwas schwierig ist und es Durchhaltewillen braucht. Kinder brauchen auch Vorbilder, die ihnen zeigen, wie man Konflikte austragen und sich wieder versöhnen kann.

Eltern müssen Kinder vor Gefahren schützen, die sie noch nicht einschätzen können. Sie müssen deshalb Grenzen setzen und klare Regeln aufstellen. Es ist aber auch wichtig, dass Kinder selber entscheiden lernen. Sie sollen eine eigene Meinung entwickeln und klar ja oder nein sagen lernen.

Nehmen Sie die Gefühle und Gedanken Ihres Kindes von klein auf ernst. Machen Sie ihm Mut, sich auszudrücken. Geben Sie Freiräume, wo es selber entscheiden darf. So können Kinder Selbstvertrauen und ihre individuellen Stärken entwickeln.

  1. Wie findet ein Kind seinen Weg zwischen verschiedenen Kulturen?

Obwohl sich die Erziehung in vielen Bereichen gleicht, egal, wo ein Kind aufwächst, hängt die Erziehung auch von sozialen Gegebenheiten, kulturellen oder religiösen Werten ab. Kinder von Migrantinnen und Migranten müssen sich in zwei Lebenswelten gleichzeitig zurechtfinden: in der Welt der Eltern und in der Schweiz. Die Sprache, die Wertvorstellungen und die Regeln des Zusammenlebens unterscheiden sich. Das kann zu Konflikten führen: Welche Lebenswelt gilt jetzt eigentlich für mich? Kinder sind hin und her gerissen. Aber sie müssen lernen, sich in beiden Welten zu orientieren. Das ist eine grosse Leistung.

Eltern und beispielsweise die Schule können hier helfen. Sie sollen Kinder darin unterstützen, ein Gleichgewicht zwischen den Werten der Schweiz und den Familienwerten zu erreichen. Das bedeutet für die Eltern, dass sie die Schweizer Eigenheiten akzeptieren. Es bedeutet aber beispielsweise auch für die Schule, dass sie lernt, die Lebenswelt der zugewanderten Eltern zu akzeptieren.

  1. Wo kann ich mich über Erziehungsfragen informieren?

Einfache Erklärungen mit vielen Tipps bieten die «Pro Juventute Elternbriefe». Von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr erhalten Sie regelmässig Informationen, die sich auf das Alter und die aktuellen Entwicklungsschritte des Kindes beziehen. Viele Gemeinden unterstützen dieses Angebot und schicken den Eltern die Elternbriefe zu. Sie können aber auch direkt bei Pro Juventute abonniert werden.

Für fremdsprachige Eltern hat Pro Juventute die Broschüre «Unser Kind» in den Sprachen Albanisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Tamilisch und Türkisch entwickelt. Auch diese Broschüren umfassen den Zeitraum von der Geburt bis zum sechsten Altersjahr, jeweils eine Broschüre pro Jahr.

Es gibt verschiedene Veranstaltungen und Kurse zu Erziehungsthemen, zum Beispiel für Paare, die frisch Eltern wurden, alleinerziehende Eltern, fremdsprachige Eltern oder Eltern mit Jugendlichen. Elternbildung stärkt und fördert die Eltern in ihrem Erziehungswissen und in ihrer Beziehung zum Kind.

Vielleicht sind Sie mit Ihrem Kind alleine zu Hause und haben konkrete Fragen. Oder Sie haben nur wenig freie Zeit. Dann kann eine direkte Beratung am Telefon – teilweise auch in Ihrer Sprache – wertvoll sein. Es gibt auch Online-Foren für Eltern im Internet. Dort finden Sie auf viele Fragen eine ausformulierte Antwort. Familienzeitschriften führen zudem im Internet teilweise gut ausgebaute Serviceteile mit wichtigen Informationen.

  1. Wie soll ich mein Kind bestrafen, wenn es nicht auf mich hört?

In allen Familien kommt es vor, dass Kinder manchmal nicht gehorchen. Es ist gut, wenn Sie darauf direkt reagieren. Sprechen Sie nicht zu lange auf Ihr Kind ein. Ein klares «Ich will nicht, dass du das machst! Hast du das verstanden?» bringt mehr. Schaffen Sie Blickkontakt und bei einem kleineren Kind auch Körperkontakt, indem Sie es beispielsweise sanft an den Schultern halten.

Sie dürfen auch einmal laut werden und Ihren Ärger zeigen. Erinnern Sie an die vereinbarten Abmachungen und Regeln. Sagen Sie, was die Konsequenzen sind, wenn die Regeln nicht respektiert werden: Kinder dürfen vielleicht ein paar Tage lang nicht fernsehen oder Jugendliche dürfen am nächsten Samstag nicht ausgehen.

Natürlich werden die Kinder sich über solche Konsequenzen ärgern. Lassen Sie sich dadurch nicht unter Druck setzen. Denken Sie daran: Klare Regeln geben Halt und Orientierung. Ihre Tochter oder Ihr Sohn wird auch an anderen Orten immer wieder auf Regeln stossen, sei es in der Schule, im Verkehr, in der Arbeitswelt oder in der Freizeit.

  1. Darf ich mein Kind schlagen?

Gewalt an Kindern ist in der Schweiz verboten. Zudem haben Schläge nur negative Wirkungen: Die Beziehung zum Kind wird nachhaltig gestört. Es entwickelt Misstrauen und Ohnmachtsgefühle. Das Selbstwertgefühl ist durch die Schläge verletzt und das Selbstvertrauen geschwächt. Vielleicht glaubt das Kind, dass Gewaltanwendung eine Lösung bei Konflikten ist, und beginnt, auch andere Kinder zu schlagen. Geschlagene Kinder sind meist schwierig im Umgang. Sie haben vermehrt körperliche und psychische Probleme oder Schwierigkeiten in der Schule.

Schläge machen also keinen Sinn. Es kann sein, dass einer Mutter oder einem Vater in einem stressreichen Moment die «Hand ausrutscht». Wichtig ist die Reaktion danach. Eltern können sich entschuldigen. Sie können zusammen mit dem Kind in einem ruhigen Moment darüber sprechen, was zum Eskalieren der Situation geführt hat, und gemeinsam für ein nächstens Mal eine bessere Reaktion überlegen.

  1. Wo erhalte ich Hilfe bei Problemen mit meinem Kind?

In der Schweiz existiert eine grosse Palette von Angeboten, die für Eltern, Familien und Kinder Unterstützung anbieten. Die Beratungen sind vielfach kostenlos.

In den meisten Gemeinden gibt es eine Mütter- und Väterberatung. Dort finden Sie Fachleute für Fragen zur Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern. «Was ist die ideale Ernährung für mein Kind? Warum weint mein Kind so viel? Entwickelt sich unser Kind seinem Alter entsprechend?» Auf diese und viele weitere Fragen erhalten Sie bei der Mütter- und Väterberatung Auskunft.

Die Schulsozialarbeiter/-innen und der schulpsychologische Dienst sind für die Schulen, die Schulkinder, Jugendlichen und deren Familien zuständig. Sie beraten bei Lernschwierigkeiten, bei Verhaltensauffälligkeiten oder schulischen Laufbahnfragen und empfehlen unterstützende Massnahmen.

In grösseren Gemeinden sind vielfach auch Familien- und Erziehungsberatungs-stellen zu finden. Bei Bedarf können interkulturelle Übersetzer/-innen oder Kulturvermittler/-innen beigezogen werden. Es gibt auch Fachstellen, die auf Migrantinnen und Migranten spezialisiert sind und in den verschiedenen Herkunftssprachen beraten.

Die Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste (KJPD) bieten bei psychischen und körperlichen Problemen wertvolle Beratung und Therapie an.

Die sozialpädagogische Familienberatung ermöglicht es, dass Fachpersonen eine Familie zu Hause beraten.

  1. Wie viel Taschengeld soll ich meinem Kind geben?

In einer Welt mit vielen Konsumangeboten müssen Kinder früh lernen, selber mit Geld umzugehen. Hier hilft ein klar begrenztes Taschengeld, das mit zunehmendem Alter erhöht wird. Zu Beginn wird ein Kind vielleicht den ganzen Betrag am ersten Tag ausgeben. Aber mit der Zeit lernt es, das Geld für eine Woche oder einen Monat einzuteilen und auch zu entscheiden, was ihm wirklich wichtig ist.

Faustregel für das 1. bis 4. Schuljahr: Pro Schuljahr 1 Franken Taschengeld pro Woche. Also im ersten Schuljahr 1 Franken Taschengeld pro Woche, im vierten Schuljahr 4 Franken Taschengeld pro Woche.

Faustregel ab dem 5. Schuljahr: Übergang zu einem monatlichen Taschengeld in der Höhe von 30 bis 80 Franken. Gleichzeitig wird vereinbart, welche Ausgaben selber bezahlt werden müssen: beispielsweise der Kinobesuch mit den Freundinnen, die Handykosten oder ein Anteil an die teuren Turnschuhe, die das Kind unbedingt haben will. So lernt Ihr Kind nach und nach, verantwortlich mit Geld umzugehen.

  1. Sind Fernsehen und Computergames schädlich für Kinder?

Häufiges Fernsehen und Computerspielen kann zu Konzentrationsproblemen führen. Auch die Leistung in der Schule wird negativ beeinflusst. Kinder verlernen unter Umständen, mit gleichaltrigen Kindern etwas zu unternehmen oder sich zum Zeitvertreib selber etwas auszudenken. Nicht selten müssen sie dabei durch eine Phase der Langeweile. Das kann aber eine wichtige Erfahrung bis hin zu kreativen Ideen sein. Kurz: Kinder mit hohem Medienkonsum können passiv werden und viele wichtige Gelegenheiten für ihre gesunde Entwicklung verpassen.

Fernsehen und Computergames sind aber nicht nur schädlich. Es gibt spannende und lehrreiche Fernsehsendungen. Und bei den Computergames finden sich Spiele, welche die Geschicklichkeit und das Denken fördern. Es ist wichtig, dass Sie klare Regeln abmachen, wann und wie lange Ihr Kind fernsehen oder gamen darf.

Die Elternbildung Schweiz gibt für den Medienkonsum von Kindern folgende Richtwerte:

  • 1. bis 3. Klasse: ca. 30 Minuten pro Tag
  • 4. bis 6. Klasse: ca. 1 Stunde pro Tag
  • Oberstufe: ca. 2 Stunden pro Tag

Sowohl beim Fernsehen als auch bei Computergames gilt: Eltern sollten wissen, was ihr Kind schaut oder spielt. Nur so können sie überprüfen, ob die Sendungen oder Games dem Alter ihres Kindes angemessen sind.

  1. Kann ich verhindern, dass mein Kind Drogen konsumiert?

Alle Jugendlichen können früher oder später in Situationen geraten, in denen ihnen Alkohol oder Drogen angeboten werden. Da ist es wichtig, dass sie sich abgrenzen und nein sagen können. Der beste Schutz besteht deshalb darin, dass Ihr Kind Mut, Selbstvertrauen und Selbstverantwortung entwickelt.

Mit kleinen Kindern über die Gefahr von Drogen zu sprechen, bringt nichts. Im Gegenteil, das kann sie sogar eher neugierig machen. Wenn die Kinder grösser werden, lohnt es sich aber, mit ihnen über die Schädlichkeit von Tabak, Alkohol und Drogen zu sprechen. Sachliche Informationen helfen mehr als Drohungen oder Predigten.

 

11. Wer betreut mein Kind, wenn ich zur Arbeit gehe?

Babys und kleine Kinder brauchen Betreuung. Damit sie sich gut entwickeln können, wollen sie auch vielfältig angeregt und gefördert werden. Nicht immer kann jemand von der Familie diese wichtige Aufgabe übernehmen.

Für Kinder bis zum Alter von etwa vier Jahren gibt es in vielen Gemeinden Kinderkrippen oder Kleinkindertagesstätten. Dort werden Ihre Kleinen tagsüber von Fachleuten betreut und gefördert. In der Regel können Sie wählen, ob Sie ihr Kind jeden Tag, nur an einzelnen Tagen oder nur an Halbtagen in die Kinderkrippe bringen wollen.

Es ist auch möglich, dass Sie ihr Kind ganztags, halbtags oder stundenweise durch eine Tagesfamilie oder Tageseltern betreuen lassen.

12. Soll ich mein Kind in eine Spielgruppe schicken?

In der Spielgruppe werden die Kinder in ihrer Entwicklung gefördert und auf den Kindergarten vorbereitet. Sie lernen, mit anderen Kindern zusammen zu sein, zu spielen, zu teilen, aufeinander zu achten, zu streiten und dann wieder Frieden zu schliessen. Falls Ihr Kind noch wenig Deutsch spricht, so ist das eine gute Gelegenheit, die Sprache zu verbessern.

13. Wo treffe ich andere Eltern mit kleinen Kindern?

Gute Möglichkeiten, andere Eltern und ihre Kinder zu treffen, ergeben sich zum Beispiel auf den Spielplätzen. Ein weiterer Treffpunkt ist die Krabbelgruppe. Dort treffen sich Mütter oder Väter und ihre Kinder bis drei Jahre, um gemütlich beisammen zu sein und Gedanken und Erfahrungen auszutauschen. In vielen Gemeinden gibt es auch ein Familienzentrum, das als Treffpunkt dient und auch Aktivitäten organisiert.

14. Wo finde ich günstige Spielsachen und Kleider für mein Kind?

Kinder wachsen rasch und entwickeln immer wieder neue Interessen. In Kleiderbörsen und Spielzeugbörsen gibt es für wenig Geld fast neuwertige Kleider und Spielsachen. Bilderbücher und Spiele können auch in Ludotheken und Bibliotheken ausgeliehen werden.

15. Ich habe Probleme mit meinem kleinen Kind. Wo erhalte ich Hilfe?

Eltern von Säuglingen und Kleinkindern können sich an die Mütter- und Väterberatungsstellen wenden. Diese Stellen beantworten Fragen im Zusammenhang mit Ernährung, Pflege, Betreuung und Erziehung. Auch wenn Ihr Kind häufig schreit oder unruhig ist, erhalten Sie Hilfe. Falls nötig, nehmen Sie jemanden zum Übersetzen mit. An vielen Orten arbeiten aber auch Personen, die mehrere Sprachen sprechen.

Für Eltern von Kindern aller Altersstufen gibt es in vielen grösseren Gemeinden die Jugend- und Familienberatungsstellen. In manchen Gemeinden werden sie auch Jugendsekretariat oder ähnlich genannt. Sie geben Auskunft bei Erziehungsfragen, bei Betreuungs- und Ernährungsfragen und sie leisten Hilfe bei Problemen im Zusammenleben zwischen Eltern und Kindern.

Der Elternnotruf leistet auf Wunsch anonyme Hilfe und Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit (24 Stunden).

16. Was brauchen kleine Kinder, damit sie sich gut entwickeln?

Kleine Kinder brauchen Betreuung, Pflege, gesunde Ernährung, Bewegung, Kontakt mit anderen Kindern, genügend Schlaf, Geborgenheit und Liebe. Sie brauchen aber auch Anregung und Förderung als Vorbereitung für die Schule und das spätere Leben.

Nehmen Sie sich regelmässig Zeit für ihr Kind. Erzählen Sie ihm eine Geschichte, singen Sie mit ihm ein Lied oder schauen Sie mit ihm ein Bilderbuch an. Auch auf Spaziergängen kann es viel Neues zu entdecken und zu lernen geben. Gehen Sie auch oft mit Ihrem Kind auf den Spielplatz, damit es mit anderen Kindern spielen und herumtollen kann. Beim Plaudern und Spielen lernen die Kinder sehr vieles, was wichtig ist für ihre Entwicklung und den späteren Schulerfolg: zuhören, sich ausdrücken, beobachten, sich orientieren, sich konzentrieren.

17. Wie kann ich mein Kind von klein auf fördern?

Kinder lernen vom ersten Tag ihres Lebens an. Viele Fähigkeiten, die zum guten Schulerfolg beitragen, entwickelt das Kind in seinen ersten Lebensjahren. Kleine Kinder lernen nicht aus Pflicht, sondern aus Lust, Neugierde und Interesse. Deshalb ist es wichtig, dass kleine Kinder im Spiel gefördert werden.

Kinder lieben es, ihre Spiele selber zu erfinden. Dafür brauchen sie keine gekauften Spielsachen. Kleine und grosse Schachteln, mit denen man Häuser und Ställe bauen kann, alte Tücher und vielleicht ein alter Hut von Papa oder ein altes Paar Schuhe von Mama, mit denen man sich verkleiden kann, sind viel wichtiger als fertig gekaufte Spiele. Wenn Kinder mit zu vielen Spielsachen überflutet werden, lässt ihre Aufmerksamkeit nach. Wenn Sie aber selbst eines bauen oder erfinden müssen, werden sie in ihrer Entwicklung und Kreativität angeregt.

Jedes Spiel, das ein Kind in Ruhe und während längerer Zeit spielt, fördert seine Konzentrationsfähigkeit. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind eine ruhige Ecke in der Wohnung hat, wo es ungestört spielen und malen kann.

Gibt Ihr Kind rasch auf, wenn ihm etwas nicht gelingt? Oder wechselt es sehr häufig das Spiel? Dann hilft es meistens, wenn Sie Mut machen, es nochmals zu probieren. Damit fördern Sie die Ausdauer und das Konzentrationsvermögen. Kinder, die in den ersten Lebensjahren gefördert werden, haben später viel bessere Chancen, in der Schule erfolgreich zu sein.

18. Was hilft meinem Kind beim Lernen der deutschen Sprache?

Je besser Kinder die Muttersprache sprechen, desto leichter lernen sie später die deutsche Sprache. Deshalb: Nehmen Sie sich Zeit, um mit Ihrem Kind in Ihrer Sprache zu sprechen.

Sprechen Sie mit Ihrer Tochter und mit Ihrem Sohn, während Sie den Haushalt machen. Hören Sie zu und antworten Sie, wenn sie mit Ihnen sprechen. Gehen Sie zusammen ins Freie – auf den Spielplatz, in den Wald, an einen See, in den Zoo. Sprechen Sie über das, was es da zu sehen gibt, und helfen Sie so, den Wortschatz zu erweitern. Schauen Sie zusammen Bilderbücher an und erzählen Sie Geschichten.

Auf dem Spielplatz oder in der Spielgruppe hat Ihr Kind Gelegenheit, mit deutschsprachigen Kindern zusammen zu sein. Freuen Sie sich über die Wörter, die es auf Deutsch lernt. Das macht Mut, weitere Wörter zu lernen.